Meine Malerei hat Anfang 2023 so geendet, wie sie Ende 2022 begonnen hat: plötzlich. Ich habe einfach nicht weiter gemacht. Zu viel sonstige Arbeit. Keine Energie. Keine Ideen. Andere Beschäftigungen. Wichtigeres. Irgendwas davon wird es gewesen sein. Ich weiß es nicht mehr. Anfang 2025 allerdings ist ein Neuanfang gelungen. Nach drei Variationen von Mackintoshs Hill House, nach Ausflügen in die Landschaftsmalerei, nach Versuchen zur abstrakten Malerei habe ich mich wieder den Portraits zugewandt.
Eine Fotoserie der französisch-amerikanischen Bildhauerin Louise Bourgeois hat mich inspiriert. Ihre Riesenspinne „Maman“ – ein Weber – habe ich einmal persönlich im Würth Museum sehen dürfen. Die Skulptur ist eine Hommage an die Mutter, die Bourgeois geliebt hat, die früh gestorben ist und eine Weberin war.
Louise Bourgeois hat sich 2002 mit 91 Jahren von der Fotografin Joan Acocella fotografieren lassen. Beide Künstlerinnen leben inzwischen nicht mehr. Acocella zeigt Bourgeois nicht schlicht als alte Frau, im Gegenteil. Bourgeois war und bleibt eine Persönlichkeit, the art world’s favorite naughty old lady. Sie trägt eine weiße Pelzjacke, in der sie zu versinken scheint, und eine freche schwarze Mütze, ein Beany.

Auch wenn 2025 immer noch viel Luft nach oben ist, mir gefällt das Ergebnis.
